Vor dem Trainingsauftakt: Coach Thomas Boldt blickt voraus

Trainer Thomas Boldt und sein Team starten heute in die Vorbereitung auf die kommende Saison in der Kreisliga A. Im Interview wagt er den Blick voraus.

Dein Team, das bis auf drei Abgänge komplett zusammengeblieben ist, wurde qualitativ und quantitativ aufgerüstet. Muss man Euch nun zum Kreis der Aufstiegsfavoriten zählen?

Nein, das muss man nicht. Wir sind in der vergangenen Saison im Mittelfeld gelandet und wollen nun den nächsten Schritt gehen. Wie groß dieser Schritt sein wird, wird sich zeigen. Meine Mannschaft weiß, was sie für eine Qualität hat und dass wir Jungs geholt haben, die auch Qualitäten haben. Letztlich gilt es aber, diese Qualität in jedem Training und in jedem Spiel abzurufen. Dies haben wir auch in der vergangenen Saison gezeigt, aber wir haben überhaupt keine Konstanz hinbekommen. Zudem müssen wir schauen, dass alle Neuzugänge schnell integriert werden und wir uns zu einer Einheit formen.

25 Feldspieler und drei Keeper stellen einen großen Kader. Wie willst Du jeden einzelnen Akteur bei Laune halten?

Es ist kein Geheimnis im Fußball, dass vieles ein Selbstläufer ist, wenn man von Beginn an Erfolg hat. Den Erfolg müssen wir uns aber sehr hart erarbeiten. Wenn ich auf die vergangenen Jahre anschaue, ist der Kader nicht zu groß. Wir hatten zuletzt immer 22 oder 23 Leute, aber wir haben trotzdem phasenweise Unterstützung aus der zweiten Mannschaft und der A-Jugend benötigt. Daraus haben wir gelernt und den Kader bewusst erweitert.

Jeder Spieler weiß, dass ich nur 16 Akteure pro Spiel einsetzen kann. Wir im Trainer-Team werden leider nicht immer nur einfache personelle Entscheidungen treffen müssen. Aber das ist ja genau das, was wir wollen. Wir wollen den Konkurrenzkampf, weil dieser jeden Spieler und das gesamte Team besser macht. Es ist wichtig, dass die Jungs auf und neben dem Platz als Einheit auftreten und der Erfolg im Vordergrund steht. Für mich ist jeder Spieler wichtig, weil ich jetzt schon weiß, dass jeder Spieler gebraucht wird. Viele ehrliche Einzelgespräche mit den Jungs gehören natürlich dazu. Wichtig ist es, dass jeder Einzelne sich dem Konkurrenzkampf stellt und nichts wichtiger ist als das Team.

In der vergangenen Saison war das Team oft fahrlässig. Vor allem die Abwehr war nicht immer sattelfest. Wie willst Du das abstellen?

Ich mache nicht nur die Abwehrkette für die vielen Gegentore verantwortlich. Im Sturm beginnt die Abwehr. Wir müssen im Kollektiv gegen den Ball arbeiten. Dazu gehört zwingend ein guter Fitnesslevel, welchen wir uns in der Vorbereitung erarbeiten müssen. Wir haben in der abgelaufenen Saison die Hälfte unserer Gegentore durch individuelle Fehler bekommen. Diese müssen wir dringend abstellen. Wir werden in der Vorbereitung schon ganz klar den Fokus auf die Defensive legen und versuchen, uns von Spiel zu Spiel zu verbessern. Wir sind geil darauf, Tore zu schießen, aber wir müssen auch geil darauf sein, Tore zu verhindern. Wenn wir das schaffen, bin ich sehr optimistisch, dass wir eine gute Spielzeit absolvieren werden.

Wie wird die Zusammenarbeit mit den Trainern der zweiten und dritten Mannschaft aussehen?

Ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit Coskun Quindt und Franco Milano. Ich setze auf Kommunikation und wir helfen da, wo man kann. Wir sind schließlich ein Verein. Wichtig ist, dass man sich gegenseitig respektiert, schätzt und sich gegenseitig Erfolg gönnt. Ich bin mir sehr sicher, dass wir dies in dieser Konstellation prima hinbekommen.

Der 1. FC Köln qualifiziert sich für die Champions League oder der FC Zons steigt in die Bezirksliga auf: Was ist realistischer?

Definitiv realistischer, dass wir in die Bezirksliga aufsteigen, was eher am FC liegt und nicht an uns (lacht). Wir haben überhaupt keinen Druck, auch wenn die Erwartungshaltung in Zons ähnlich ist wie beim FC. Wir haben keine Spieler geholt, die aus der Landesliga kommen oder gestandene Bezirksliga Spieler sind, sondern Spieler, von denen wir absolut überzeugt sind, dass sie menschlich in die Mannschaft passen und sich mit dem Verein identifizieren.

Der Saisonstart ist entscheidend. Wir wollen uns durch Erfolge eine gewisse Euphorie erarbeiten. Die Liga wird sehr stark und ausgeglichen sein. Aber wir werden bereit sein. Ich freue mich schon jetzt auf die Saison!