Teil 21: Was macht eigentlich? Frank Ritter
Frank Ritters Traum vom Sprung ins Profigeschäft erfüllte sich letztlich nicht. Der heute 57-Jährige, der insgesamt mehr als 20 Jahre von der E-Jugend bis zu den Alten Herren für den FC Zons spielte, kann dennoch auf eine bewegte Fußball-Karriere mit vielen Highlights zurückblicken. Heute hält er sich vor allem mit Tennis fit.
Was machst Du heute?
Ich wohne mit meiner Ehefrau seit 19 Jahren in der Zonser Märchensiedlung. Vorher haben wir in Delrath gewohnt, wo nun mein Sohn Noel wohnt. Ich arbeite als Maschinenbautechniker bei INEOS in Köln, spiele Tennis, schraube an meinem Oldtimer und fahre mit meiner Frau gerne eine Runde mit dem E-Bike. Einmal im Jahr geht es für eine Woche in den Skiurlaub.
Du hast nicht nur für den FC Zons gespielt. Für welche Vereine noch?
Ich habe von der E-Jugend bis zum ersten Jahr A-Jugend in Zons gespielt. Danach bin ich zur A-Jugend von Fortuna Düsseldorf gewechselt, wo ich unter dem legendären Trainer Fred Hesse trainieren durfte. In Düsseldorf habe ich dann einen Amateurvertrag bekommen. Nach vier Jahren mit der Fortuna in der 4. Liga bin ich für ein Jahr zum SC Schiefbahn und danach zu Preußen Krefeld gewechselt. Nach nur einem halben Jahr bin ich dann aber zurück nach Zons gegangen. Wir sind von der Bezirksliga über die Landesliga in die Verbandsliga aufgestiegen. Für eine Saison bin ich zwischendurch noch zum VfR Neuss in die Verbandsliga gewechselt. Als ich schon lange für die Zonser Alten Herren gespielt habe, habe ich regelmäßig in der Ersten Mannschaft ausgeholfen. Das letzte Spiel für die Erste habe ich mit 43 Jahren gemacht. Später war ich acht Jahre als Jugendtrainer in Zons tätig. Ich besitze auch die DFB-Trainer B-Lizenz.
Was war Deine fußballerisch beste Zeit?
Die vier Jahre bei der Fortuna. Die Qualität dort habe ich nirgendwo anders erlebt, auch weil es ein professionell geführter Verein ist. Höhepunkte waren die Trainingseinheiten, die ich mit den Profis unter Trainer Aleks Ristic machen durfte. In Düsseldorf habe ich unter anderem zusammen mit Mike Büskens, Michael Preetz und Dirk Krümpelmann gespielt.
Was war die schönste Zeit beim FC Zons für Dich?
Die Jahre in der Verbandsliga. Wir hatten eine tolle Truppe mit richtig guten Fußballern. Spiele gegen Bor. M´gladbach Amateure und Hamborn 07 haben einfach Spaß gemacht. Die NGZ hat mich in der Saison 1994/95 zum Spieler des Jahres gekürt. Das hat mich besonders gefreut.
Wie groß war die Enttäuschung, dass es mit dem Profi-Dasein letztlich nicht geklappt hat?
Sehr groß. Ich habe alles dran gesetzt, damals meinen sicheren Job bei Bayer gekündigt und ein Jahr nur Fußball gespielt. Aber mit 22 Jahren musste ich einsehen, dass es nicht klappt. Als Offensivspieler habe ich auch zu wenig Tore geschossen. Vorlagen zählten damals noch nicht so wie heute. Es war mein Kindheitstraum, Profi zu werden Noch heute träume ich nachts gelegentlich davon, einmal in ein Bundesliga-Stadion einzulaufen und vor vollen Rängen zu spielen.
Wie siehst Du die Entwicklung des FC Zons?
Es ist klar, dass höhere Spielklassen nur mit Geld möglich sind. Die Erste Mannschaft hat sich nun in der Kreisliga A stabilisiert. Es ist richtig, dass mehr auf heimische Spieler gesetzt wird. Der Fokus muss aber noch mehr auf die Jugendarbeit gelegt werden. Das fordert Geduld, aber so ist vielleicht auch die Bezirksliga irgendwann wieder möglich.
Welche Kontakte hast Du heute zum FC Zons?
Ich schaue mir oft die Spiele des SSV Delrath an, weil dort mein Sohn Noel spielt. Ich verfolge die Ergebnisse, sehe regelmäßig Spieler von früher und freue mich über das Interesse an meiner Person hier. Und ich freue mich sehr auf das nächste Ehemaligen-Treffen im Frühjahr 2025 in Düsseldorf.