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Teil 19: Was macht eigentlich? Franz-Josef Wannhoff

Franz-Josef Wannhoff war zwei Jahrzehnte lang der hauptverantwortliche Kassierer des FC Zons. Im Interview blickt der heute 82-Jährige auf schöne und bewegte Zeiten rund um das Heide-Stadion zurück.

Was machst Du heute?
Ich bin Rentner und habe keine Langeweile. Ich gehe zweimal am Tag spazieren und kümmere mich um meinen großen Garten in Stürzelberg. Ich fahre Fahrrad, lese sehr viel und spiele nach wie vor Skat im Verein. Mir geht es gut. Und darüber bin ich sehr froh.

Wie sah Deine ehrenamtliche Tätigkeit beim FC Zons aus?
Ich war von 1981 bis 2000 Kassierer. Zu dem Job bin ich eher überraschend gekommen. Man hat mich damals gefragt, ob ich den Job machen könnte. Und ich habe zugesagt. Ich hatte aber auch immer gute Unterstützung. Ich erinnere da an die leider viel zu früh verstorbenen Diethelm Schlösser, der für einige Jahre mein Stellvertreter gewesen war, und Horst-Willi Porten. Er war ebenso Platzkassierer wie Hubert Renner.

Was waren die schönsten Zeiten für Dich?
Das waren ohne Zweifel die Anfangsjahre mit dem leider ebenfalls viel zu früh verstorbenen Vorsitzenden Willi Hofmann und seinem Nachfolger Dieter Güttler.  Wir waren ein tolles Vorstandsteam mit Hubert Wimmer als Geschäftsführer, Horst Herbes, später Dagobert Lilge und einigen anderen. Es hat alles gepasst, wir haben harmoniert. Nach fast jedem Training  wurde im Vereinsheim Skat gespielt. Sonntags nach den Spielen war das Vereinsheim immer rappelvoll. Das war wie ein regelmäßiges Familientreffen. Mannschaft, Vorstand und Fans sind nach der Saison Jahr für Jahr nach Mallorca geflogen. Das waren tolle Zeiten.

Warum hast Du aufgehört?
Das war nach dem Knall um den damaligen Vorsitzenden Uwe Hasewinkel, der später ins Gefängnis musste. Da war das Geld plötzlich weg. Es war ein offenes Geheimnis, dass es in Zons schwarze Kassen gegeben hat. Es waren unruhige Zeiten, die wir aber gemeistert haben. Ich möchte allerdings betonen, dass wir auch mit Uwe Hasewinkel tolle Zeiten hatten. Der Zusammenhalt war top. Wir hatten sportliche Erfolge wie nie zuvor und auch danach. Der Fußball gerade in der Verbandsliga war sehr reizvoll. Wir hatten zu jedem Heimspiel mehrere Hundert Zuschauer. Aber man muss auch ehrlicherweise sagen, dass sich der Verein diese Erfolge im Grunde genommen nicht leisten konnte. Die Verbandsliga ist für einen Verein wie den FC Zons auch deutlich zu hoch gewesen.

Welche Bindung hast Du heute zum FC Zons?
Ich bin nach wie vor Mitglied, aber ich gehe nicht mehr zum Sportplatz. Ich verfolge die Ergebnisse der Ersten und Zweiten Mannschaft aus der Zeitung. Es spielen wieder vermehrt Zonser in den Seniorenteams. Das ist der richtige Weg. Was mich besonders freut: Der Verein hat eine sehr große und präsente Jugendabteilung mit vielen engagierten Trainern und Betreuern. Ich verfolge mit Interesse auch diese Serie, in der Ehemalige vorgestellt werden. Und es freut mich, dass mir auch ein Beitrag gewidmet worden ist.