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Teil 17: Was macht eigentlich? Dieter Wenzel

Dieter Wenzel ist ein Phänomen. Der heute 72-Jährige spielt seit 1976 (!) für den FC Zons und ist mit Abstand der älteste aktive Zonser Kicker. Im Training der „Alten Herren“ kickt der ehemalige Landesliga-Spieler regelmäßig mit.

Was machst Du heute?
Ich bin seit 2016 in Rente und genieße mit meiner Frau das Leben. Im Winter sind wir über sechs Monate auf Mallorca und im Sommer in Deutschland. Meine Hobbys sind neben Fußball spielen noch Rad fahren, schwimmen und kochen.

Du spielst seit 1976 Fußball für den FC Zons. Was waren Deine Höhepunkte?
Ich kam 1976 als erster „Ausländer“ zum FC Zons. Damals hatte mich der neue Rasenplatz angelockt und wir spielten in der Bezirksliga. Höhepunkte waren die Aufstiege in die Bezirksliga und Landesliga. Ein besonderes Erlebnis war Ende der 1970er-Jahre ein Spiel gegen die Uwe Seeler-Traditionself mit Uwe Seeler und vielen ehemaligen Nationalspielern, unter anderem auch Helmut Rahn und Horst Eckel, die Weltmeister von 1954. Obwohl die alle wesentlich älter waren, haben die uns vorgeführt.

Anfang der 1980er war eine tolle Zeit mit einer jungen Mannschaft. Wir haben erfolgreich Fußball gespielt und hatten auch neben dem Fußball viel Spaß zusammen. Im Sportzentrum war es nach den Heimspielen immer rappelvoll und mit den vielen Fans wie eine große Familie. 1980 waren wir die erste Fußball-Mannschaft überhaupt, die auf Mallorca in Cala Ratjada gelandet ist. Da fuhr nicht nur die Mannschaft, sondern auch der ganze Vorstand, die Betreuer und auch Fans mit. Es waren unglaubliche Momente und Erlebnisse. Ab Mitte der 1990er begann dann die schöne Zeit mit den Alten Herren, die damals zum größten Teil aus ehemaligen Landesligaspielern bestand. Da stimmte auch alles, wir haben selten mal ein Spiel verloren und viele Partys und Touren gemacht.

Wie hat sich der Fußball in Zons über die Jahrzehnte verändert?
Beim FC Zons war alles dabei, von Kreisliga A bis Verbandsliga. Lange Zeit lief der Spielbetrieb ganz normal und im Verein ging es sehr familiär zu. Man schaffte es, mit guter Kaderplanung und ohne viel Geld zu investieren, bis in die Landesliga. Dann kam eine Zeit mit einem Vorsitzenden, der mit viel Geld um sich geschmissen hat. Für eine Mannschaft, die dann Verbandsliga spielte. Das passte eigentlich nicht zum FC Zons. Als dann dessen Geld zu Ende ging, waren die teurer gekauften Spieler schnell wieder weg und der FC Zons musste in der Kreisliga A wieder von vorne anfangen und das ist bis heute so. Aber Hauptsache ist, dass der Spielbetrieb läuft, denn das ist das Herz eines jeden Fußballvereins! Dahinter steckt aber auch jede Menge Arbeit. Mein größter Respekt gilt allen, die über Jahre hinweg mit ihrem persönlichem Engagement den FC Zons am Leben gehalten haben und weiter halten.

Du bist der älteste noch aktive Kicker des FC Zons. Woran machst Du es fest, dass Du immer noch Fußball spielen kannst?
Ich bin als Straßenfußballer groß geworden, vielleicht liegt es da dran. Ich habe aber auch das Glück, keine gesundheitlichen Probleme zu haben. Dafür bin sehr dankbar! Ich lege zudem viel Wert auf eine gesunde Ernährung, trinke seit Jahren kaum Alkohol, bewege mich viel und beherzige das Kölsche Grundgesetz.

Wie lange gedenkst Du noch zu spielen?
Ich bin jetzt 72 und hoffe, noch bis zu meinem 80. Fußball spielen zu können. Danach dann noch zehn Jahre Tennis und dann Golf oder Schach, je nach dem…